Boden des Jahres
Ilka Engell
Der Waldboden - Boden des Jahres 2024
Der Ackerboden - Boden des Jahres 2023
Rendzina, Boden des Jahres 2025
Rendzinen sind flach entwickelte Böden, die häufig durch einen starken Kontrast zwischen einem schwarz gefärbten, locker gelagerten und krümeligen Oberbodenhorizont und dem darunterliegenden hellen Festgestein auffallen. Je nach Beschaffenheit des Ausgangsgesteins werden Rendzinen in Felsrendzinen, Lockerrendzinen und Gerüstrendzinen gegliedert.
Sie entstehen durch die Lösungsverwitterung von Kalkstein, Dolomit oder Gips, wobei nichtlösliche mineralische Partikel aus dem Ausgangsmaterial im Boden verbleiben (Residualton), und einer intensiven Humusanreicherung im Oberboden. Die Bodenstruktur ist durch ihre hohe biologische Aktivität häufig krümelig, und sie weisen in karbonatischen Landschaften meist hohe pH-Werte auf.
Bei Verkarstung des Gesteins können Rendzinen durch ihre geringe Mächtigkeit zur Trockenheit neigen.
Aufgrund dieser Eigenschaft wurden sie kulturgeschichtlich häufig als Weideflächen, Mähwiesen oder Waldstandorte genutzt. Im Laufe der Jahrhunderte begünstigte diese Nutzung die Entstehung besonders schützenswerter Lebensräume mit spezialisierten Pflanzengesellschaften wie Kalkmagerrasen, Wacholderheiden und Orchideen-Buchenwäldern. Diese zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Biodiversität aus und bieten zahlreichen seltenen Arten einen wertvollen Lebensraum. Aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung und der von ihnen beheimateten seltenen Arten sind Rendzinen besonders schützenswerte Böden.


