AG Urbane Böden

Swen Reichhold

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AG Urbane Böden

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Städte brauchen ihre Böden

Urbane Böden oder auch Stadtböden ist der Sammelbegriff für Böden urban, gewerblich, industriell, montan und militärisch überformter Flächen.

Multitalente Stadtböden. Stadtböden sind mehr als Baugrund und Lücken zwischen Gebäuden und Straßen. Tatsächlich erfüllen sie bedeutende Funktionen für uns. Die Böden der Stadt sind Lebensgrundlage für die Pflanzen der Parks, Gärten und Freiflächen. Für uns sind Grünflächen wichtig für Freizeit und Erholung. Gerade junge Stadtböden können auch Nischen für seltene und schützenswerte Pflanzen und Tiere sein. Durch die Vielfalt an belebten Böden werden Städte lebenswert und individuell. Böden und Pflanzen filtern Stäube aus der Luft und schützen so unsere Gesundheit. Darüber hinaus kühlen Stadtböden die Sommerhitze zwischen den Häuserschluchten und lassen uns nachts gut schlafen. Stadtböden können Kosten sparen und verhindern Schäden. So verursacht Wasser, das im Boden versickert, keine Überschwemmungen und muss nicht durch die teure Kanalisation geleitet werden. Gleichzeitig filtern Böden Schadstoffe aus dem Wasser und halten damit unser Grundwasser sauber. Einige Stadtböden sind sehr leistungsfähig und erfüllen mehrere Funktionen sehr gut. Doch auch die weniger leistungsfähigen besitzen oft sehr spezielle und schützenswerte Eigenschaften. Alle Böden sind jedoch empfindlich und gelten als dünne Haut der Erde. Selten - doch am häufigsten in Städten - wurden Böden in früherer Zeit so belastet, dass sie heute saniert werden müssen.

Stadtböden - Zeugen der Stadtgeschichte. Ein Stadtboden ist eine Art Geschichtsbuch. Tatsächlich hinterlässt jede Epoche ihre Spuren im Boden. So können Stadtböden 1000 Jahre alten Bauschutt enthalten oder Reste mittelalterlicher Stadtbrände. Sehr häufig ist der Trümmerschutt der Weltkriege in den städtischen Böden Deutschlands zu finden. Manchmal enthalten sie auch einfach nur Aschen aus der Zeit, als überall noch Kohle verfeuert wurde. Organischer Abfall hat die Menge an Humus in städtischen Böden erhöht. Aber auch Gewerbe, Bergbau und Industrie haben ihre Spuren in den Böden interlassen. Viele Stadtböden bestehen jedoch aus aufgeschüttetem Material natürlicher Böden. 

Zur Geschichte der Arbeitsgruppe Urbane Böden

Mit dem Erscheinen des Beitrags "Soil science within German cities" von Burghardt et al. (2022) im Journal of Plant Nutrition and Soil Science wird die Entwicklung der Urbanen Bodenkunde mit Bezug zum Arbeitskreis Stadtböden/Arbeitsgruppe Urbane Böden und der Working Group SUITMA der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft kompakt vorgestellt (https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/jpln.202200211).

Aktivitäten

Die Arbeitsgruppe Urbane Böden befasst sich mit folgenden Themen und Zielen:

·       Weiterentwicklung von Methoden zur Erfassung der Eigenschaften von Stadtböden (z.B. Kartierung, Regionalisierung)

·       Leitbildentwicklung und Bewertung der Funktionen von Stadtböden mit planerischem Anwendungsbezug 

·       Abschätzung des Gefährdungspotenzials von Stadtböden für den Mensch, für Nutzpflanzen, Wasser und Luft 

·       Fachaustausch zwischen Hochschulen, Kommunen, Landesämtern, Planungs- und Ingenieurbüros sowie Verbänden

·       Öffentlichkeitsarbeit rund um das Thema Stadtböden

Workshop "Anthropogene Bildungen" in Berlin

Freitag, 10.03.2023, 9:00 - 13:00 Uhr, Geographisches Institut der Humboldt-Universität zu Berlin

Mit der 6. Neuauflage der Bodenkundlichen Kartieranleitung (KA 6) wird eine systematische, hierarchisch aufgebaute Schlüsselliste für "Anthropogene Bildungen" eingeführt. Auf dem von der AG Urbane Böden initiierten Workshop konnten sich 14 Teilnehmende aus dem Raum Berlin/Brandenburg, Göttingen, Aachen und Hamburg anhand von Bestimmungsübungen "Anthropogener Bildungen" mit deren Aufbau und Anwendung vertraut machen.

Gruppenbild der Teilnehmenden an dem Workshop "Anthropogene Bildungen" (L. Makowsky)

Bestimmungsübung "Anthropogene Bildungen" (L. Makowsky)

Kontakt

Alle am Thema "Urbane Böden" interessierten Mitglieder der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft aus der Praxis (Kommunen, Kreise, Büros), aus den Landesämtern und aus den Hochschulen sind zur Mitarbeit herzlich eingeladen. Interessierte melden sich bitte bei den Vorsitzenden der Arbeitsgruppe.

Vorsitzender

Dr. Lutz Makowsky

Sachverständiger für Bodenschutz und Altlasten

Sachgebiet 2 (Gefährdungsabschätzung für den Wirkungspfad Boden-Gewässer)

IFUA-Projekt-GmbH

Milser Straße 37, 33729 Bielefeld

Fon: +49 (0)521/97710-18

E-mail

 

Stellvertetende Vorsitzende

Tina Thrum

Dezernentin für Bodengeologie

Geologischer Dienst Brandenburg

Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe

Inselstraße 26, 03046 Cottbus

Fon: +49 (0)355/48640-184

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