Geschichte
Die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft (DBG) wurde am 24.02.1926 in Berlin als Sektion der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft (IBG) gegründet. Bis zum 2. Weltkrieg wurden die Tagungen von Wissenschaftlern aus Berlin wie O. Lemmermann, F.W. Schucht und P. Giesecke geprägt, unterstützt von A. E. Mitscherlich (Königsberg) und P. Ehrenberg (Breslau). Diese haben gemeinsam mit E. Blanck (Göttingen), Herausgeber des Handbuchs der Bodenkunde, G.A. Krauss (München) und H. Stremme (Danzig) zum internationalen Ansehen unserer Gesellschaft beigetragen. Höhepunkte waren in dieser Zeit die Erstellung der Bodenkarten von Deutschland und Europa, die Mitarbeit an der Reichsbodenschätzung, der Gefäßversuch zur Ermittlung des Nährstoffbedarfs von Kulturpflanzen, sowie die Charakterisierung grundlegender Bodenmerkmale, wie der Kolloide.
Nach der Neugründung am 07.12.1949 in Wiesbaden als eigenständige Gesellschaft wurde die DBG in den ersten beiden Jahrzehnten vor allem von ihrem langjährigen Präsidenten F. Scheffer geprägt. Mit Unterstützung durch korrespondierende Mitglieder wie G. Barbier und P. Duchaufour (Frankreich), M. Gracanin (Jugoslawien), R. Tavernier (Belgien), A. van Baren (Niederlande) und später auch L. Wiklander (Schweden), R. Dudal (Belgien-FAO) und D. Yaalon (Israel) wurde das internationale Renommee rasch wieder hergestellt.
Die immer größer werdenden Jahrestagungen, die vielen Kommissions-und Arbeitsgruppensitzungen sowie die zahlreichen Exkursionen haben für intensiven Erfahrungsaustausch und raschen Fortschritt der Wissenschaft gesorgt. Ein Höhepunkt war die Tagung der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft (IUSS) 1986 in Hamburg. Dazu kamen internationale Kommissionstagungen wie 1958 in Hamburg, 1966 in Braunschweig-Völkenrode, 1971 in Stuttgart-Hohenheim und 1981 in Berlin. Besonders denkwürdig waren die letzte gemeinsame Tagung der gesamtdeutschen Gesellschaft 1961 in Wien und die erste nach der Wiedervereinigung 1991 in Bayreuth.
In dieser Zeit standen zunächst die Fragen der Bodenentwicklung, -verbreitung und -nutzungseignung im Vordergrund des Interesse. Später dominierten bodenökologische, biologische und Fruchtbarkeitsfragen. Seit den 80er Jahren haben kontinuierlich die Aspekte des Bodenschutzes an Bedeutung gewonnen. Dies äußerte sich zunächst in einer dem Vorstand unterstellten Arbeitsgruppe, dann in der Gründung der 8. Kommission der Gesellschaft und schließlich in der Ausgründung des Bundesverbandes Boden e.V..
Die Mitgliederzahlen stiegen rasch von ca. 150 im Jahre 1950 über 800 im Jahre 1975 bis ca. 2200 im Jahre 2015, wobei ein hoher Anteil junger Mitglieder ein besonderes Merkmal der DBG war und ist. Etwa 10 % unserer Mitglieder arbeiten im Ausland oder sind dort beheimatet.
Es bestehen viele enge Kooperationen mit anderen bodenkundlich tätigen Einrichtungen des In- und Auslandes. Das hohe Ansehen der deutschen Bodenkunde wurde u.a. durch die Mitarbeit deutscher Wissenschaftler als Kommissionsvorsitzende der IUSS durch Flaig, Schwertmann, Hartge, Schlichting, Ottow, Horn, Stahr und Burghardt gefördert und mit den IUSS-Ehrenmitgliedschaften von W. Kubiena (Hamburg), F. Scheffer (Göttingen), W. Flaig (Braunschweig-Völkenrode), E. Mückenhausen (Bonn) sowie P. Schachtschabel und K.-H. Hartge (beide Hannover ) dokumentiert.
Die Tagungen finden im 2-jährigen Turnus an verschiedenen Orten Deutschlands statt. Auch Wien beherbergte schon zweimal die DBG, in Zusammenarbeit mit der österreichischen bodenkundlichen Gesellschaft wurden die Tagungen 1961 und 2011 dort durchgeführt.
Die DBG Tagung 2019 wurde zusammen mit der Bodenkundlichen Gesellschaft der Schweiz in Bern veranstaltet.
Alle Tagungspräsidenten und Tagungsorte seit 1950 finden Sie hier.