Porträt

Täglich finden bei Baumaßnahmen jeglicher Art umfangreiche Bodeneingriffe statt. Wenn dabei archäologische Denkmale betroffen sind, werden diese im Rahmen archäologischer Ausgrabungen dokumentiert. Vielfach führen die Denkmalfachämter der jeweiligen Bundesländer archäologische Grabungen durch, die aber nur in wenigen Fällen über eigene bodenkundliche Expertise verfügen. Gleiches gilt für Universitäten, die im Rahmen von Forschungsprojekten ebenfalls Ausgrabungen vornehmen.

Auf nahezu jeder dieser archäologischen Ausgrabungen, ob auf dem Land oder in der Stadt, stellen sich den Archäologen Fragen, die originär bodenkundliches Fachwissen erfordern und umgekehrt werden durch die Grabungen hervorragende Bodenaufschlüsse geschaffen, die es Bodenwissenschaftlern ermöglichen, aktuelle Bodenbildungen, (prä-) historische Bodenverhältnisse, pedogenetische Prozesse und anthropogene Überprägungen in einem großen Kontext zu studieren.

   

  

Oben links: Profilschnitte im Tagebau Profen, Sachsen Anhalt; oben rechts: Stufenprofil im Tagebau Garzweiler, Rheinland

Unten links: Neolithische Befunde in einem Gasleitungsgraben in Aachen, Rheinland; unten rechts: Bronzezeitliche Gräben auf der ICE-Trasse bei Oechlitz, Sachsen-Anhalt

Ziele

  • Die Vernetzung der beiden Disziplinen Archäologie und Bodenwissenschaften durch die Bildung eines für archäologische Fragen ansprechbaren Expertenpools. 
  • Den Bodenwissenschaftlern den Zugang zu den guten Aufschlussbedingungen auf archäologischen Grabungen zu erleichtern.
  • Die Förderung eines interdisziplinären Dialoges zwischen Archäologie und Bodenwissenschaften im Rahmen der täglichen Ausgrabungspraxis.
  • Durchführung archäologisch-bodenkundlicher Forschungsprojekte
  • Förderung der Zusammenarbeit mit benachbarten Gruppierungen und Verbänden, z. B.
    • in der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (u.a. AG Paläopedologie, AG Stadtböden)
    • in den Geowissenschaften (AK Geoarchäologie)
    • in der Archäologie (Verband der Landesarchäologen, Präsidium der Deutschen Altertumsverbände, Universitäten)

Ursprung der Arbeitsgruppe

Die Arbeitsgruppe beruht auf einer Initiative der beiden archäologischen Landesämter Rheinland, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt, unterstützt von der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (Kommission V, AG Paläopedologie, AG Stadtböden), und dem Verband der deutschen Landesarchäologen. Die Arbeitsgruppe konstituierte sich auf der gemeinsamen Tagung des AK Geoarchäologie und der AG Paläopedologie im Mai 2010 in Frankfurt am Main und wurde von der DBG im Februar 2011 als neue Arbeitsgruppe im Rahmen der Kommission V anerkannt.

Mitglieder

Mitglieder der Arbeitsgruppe (aktuell ca. 100) sind u.a. Archäologen, Feldbodenkundler, Kartierer, Bodenschützer, Geochemiker und Datierer. Alle an dem Thema interessierten Kolleginnen und Kollegen aus Archäologie, Boden- und Geowissenschaften sind herzlich willkommen. Bitte melden Sie sich bei r [dot] gerlachatlvr [dot] de (Renate Gerlach), 'mklammatlda [dot] mk [dot] sachsen-anhalt [dot] de'">Mechthild Klamm oder eeckmeieratecology [dot] uni-kiel [dot] de (Eileen Eckmeier)

Derzeitiger Vorstand (siehe auch Kontakt):

Geschäftsführend: Prof. Dr. Renate Gerlach

Stellvertreterinnen: Dr. Mechthild Klamm, Prof. Dr. Eileen Eckmeier

Weitere Vorstandsmitglieder: Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork, Dr. Ernst Gehrt, Dr. Peter Kühn